Exkursion zur Biogas- und Kompostieranlage in Eitting
Plastiktüten soweit das Auge reicht. In welchem Ausmaß Plastik in der braunen Biotonne landet und zu welchen Problemen es infolgedessen teilweise kommt, konnten die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion zur Biogasanlage und Kompostierung in Eitting mit eigenen Augen sehen.
Auf dem Gelände der Firma Wurzer Umwelt GmbH hatte die Besuchergruppe die Gelegenheit, sich im Rahmen der Führung “Weg vom Bioabfall hin zur Produktion von Erden, Substraten, Komposten und erneuerbarer Energie in Form von Wärme und Strom” ein Bild von der Biogasanlage und dem angeschlossenen Kompostwerk zu machen. Die beiden Mitarbeiter Jonas Steinmann und Ivar Martinovic führten durch das Gelände und erläuterten eindrücklich die stattfindenden Prozesse und auch Problemstellungen, mit denen sie tagtäglich zu tun haben.
Insbesondere mit Blick auf eine sichere Stromversorgung war es interessant zu erfahren, dass der zuständige Direktvermarkter die auf dem Gelände der Biogasanlage verbauten Blockheizkraftwerke zu einem gewissen Grad selbst steuern und so bedarfsgerecht Strom erzeugen kann. In Zeiten der Energiewende ist das neben der regionalen Komponente ein unschlagbarer Vorteil.
Ein weiterer Tipp, den die Besucherinnen und Besucher mitnehmen konnten: Idealerweise sollte der Inhalt der braunen Tonne nicht in Zeitungspapier, sondern wenn überhaupt nötig in Küchenrolle oder anderes Papier wie Bäckertüten “verpackt” werden. Die Druckerschwärze der Zeitung hat nämlich einen negativen Effekt auf die am Kompostierungsprozess beteiligten Bakterien. Tüten aus sogenanntem Bioplastik sind leider nicht geeignet, da sie sehr lange brauchen, um sich zu zersetzen. Der sechs bis acht Wochen dauernde Kompostiervorgang reicht dafür bei Weitem nicht aus.
Insgesamt zeigt sich in der Anlage, wie gut die Kreislaufwirtschaft, trotz aller Schwierigkeiten, für den Bereich Bioabfall funktioniert und wie daraus gewinnbringend Strom, Kompost sowie Erden, Substrate sowie Strom und Wärme gewonnen werden können.
Wer jetzt ebenfalls Lust hat, die Wurzer Umwelt GmbH zu besuchen, um noch mehr über regionale Müllverwertung zu erfahren: Jede/r Interessierte kann für eine Groß- oder Kleingruppe dort eine kostenlose zwei- bis dreistündige Führung buchen. Das Team freut sich über alle Besucher, die Einblicke erhalten möchten.
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