E-Mobilität
1. Übersicht verschaffen
Kein Auto
Wenn möglich sollten Sie auf ein Auto verzichten. Denn selbst bei der Produktion und während des Lebenszyklus des umweltfreundlichsten E-Autos werden aktuell noch etliche Tonnen CO2 ausgestoßen.
Kein Verbrenner
Verbrenner sind keine Option für die Klimaneutralität. Sie haben jetzt schon einen deutlich größeren CO2-Fußabdruck als Elektroautos und auch E-Fuels sind ineffizient, werden sehr teuer sein und im Flug- und Schiffsverkehr gebraucht.
Kein Hybrid
Plug-in-Hybrid-Autos können bei richtiger Nutzung klimafreundlicher sein, als Verbrenner. Perspektivisch sind sie keine Option für die Klimaneutralität, denn sie sind schwerer, verbrauchen mehr Ressourcen und haben am Ende die gleichen Probleme wie ein Verbrenner.
E-Auto
Wenn ein Auto, dann ein vollelektrisches Auto. Wie und wieso erklären wir in den folgenden Punkten.
2. Informationen sammeln
Wir bei Klimaneutral 2035 kennen einige Menschen in Oberschleißheim, die schon eine Elektroauto haben und ihr Auto auch gerne Interessenten zeigen. Wenn Sie uns eine E-Mail an info@osh.klimaneutral2035.de schreiben, vernetzen wir Sie gerne.
Eine weitere gute Möglichkeit an Informationen zu kommen, bietet die persönliche und unabhängige Beratung der Energieagentur Ebersberg-München.
Einen umfassenden Überblick gibt es in diesem Video.
Weitere Informationen finden Sie in den Mythen und Fakten.
3. Fahrprofil
Überlegen Sie sich, welche Reichweite Sie für die meisten Ihrer Fahrten benötigen. Machen Sie dann eine Probefahrt mit den Modellen, die für Sie in Frage kommen.
Elektroautos werden idealerweise beim Parken geladen und nicht zum Laden geparkt.
| Strecke | Wie oft wird die Strecke gefahren? | Zu beachten |
| Unter 70 km Reichweite | Egal | Nichts |
| Unter 175 km Reichweite | Max. einmal pro Monat | 1 Ladestopp einrechnen |
| Mehrfach im Monat | Schnellladefähigkeit berücksichtigen | |
| Größere Entfernung | 3-4 mal im Jahr (Urlaub) | Schnellladefähigkeit oder alternatives Verkehrsmittel/Mietwagen berücksichtigen |
| Öfter | Schnellladefähigkeit berücksichtigen |
4. Stecker und Stromstärken
Typ-2 Stecker
Mit einem Typ-2 Stecker können Sie mit maximal 44 kW laden. Wenn Sie vor allem kürzere Strecken fahren, z. B. typischen Stadtverkehr, reicht der Typ-2 Stecker aus.
Combo-2 Stecker
Der Combo-2 Stecker ist mit dem Typ-2 Stecker kompatibel. Er macht ihr Auto schnellladefähig und erlaubt eine maximale Ladeleistung von 350 kW. Damit können Sie theoretisch eine 55 kWh Batterie in weniger als 10 min laden. Ein Combo-2 Stecker ist sinnvoll, wenn Sie häufig längere Strecken fahren. Mit welcher Leistung Sie tatsächlich laden können, hängt natürlich von den Möglichkeiten der Ladesäule oder des Autos ab. Häufig werden Sie aus dem einen oder anderen Grund die angegebenen maximalen Ladeleistungen nicht erreichen.
5. Laden zuhause
Elektroautos können zuhause typischerweise über eine Wallbox geladen werden.
- Installation muss von Elektro-Fachbetrieb durchgeführt werden
- Kosten für Wallbox: ca. 700 – 1.500 €
- Kosten Installation (16 A / 11 kW): ca. 500 – 1.200 €
- Wallbox mit einstellbarer Ladeleistung wählen
- 11 kW Wallbox: Meldepflicht bei Netzbetreiber
- > 11 kW Wallbox: Zustimmung von Netzbetreiber
Laden an einer Haushaltssteckdose
Grundsätzlich ist auch das Laden an einer normalen Schuko-Haushaltssteckdose möglich. Für das regelmäßige Laden müssen aber Vorkehrungen getroffen werden. Verzichten Sie in jedem Fall auf Verlängerungskabel – bei Schäden, z. B. durch Brand, werden viele Versicherungen nicht zahlen. Mehr Informationen hier …
Wallbox in Sammelgaragen
Die nachträgliche Installation einer Lademöglichkeit in Sammelgaragen (z. B. in Wohnanlagen) kann aufwändiger sein. Zum einen sind die zu verlegenden Kabelstrecken normalerweise länger, da die Entfernung zum Stromanschluss weiter ist. Zum anderen muss bei Mietern der Vermieter (Eigentümer) oder auch die Eigentümergemeinschaft mit eingebunden werden. Immerhin gibt es seit dem 1.12.2020 einen „Anspruch“ auf Genehmigung. Alle Ladeeinrichtungen müssen unabhängig von der Leistung beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. Mehr Informationen finden Sie hier …
6. Ladestrom
Photovoltaik
Idealerweise laden Sie Ihr E-Auto mit Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage. Achten Sie darauf, dass die Wallbox vom Wechselrichter gesteuert werden kann, damit Überschussladen möglich ist.
Ökostrom
Ob mit oder ohne Photovoltaik-Anlage: Damit Sie Ihr E-Auto möglichst klimafreundlich fahren können, sollten Sie es mit Strom aus einem echten Ökostromtarif laden.
Autostrom
Einige Anbieter bieten spezielle Autostromtarife an. Manche davon benötigen dafür einen weiteren Zähler.
7. Öffentliches Laden
- In Oberschleißheim gibt es momentan 4 öffentliche Ladesäulen.
- Aktuell haben wir allein in Bayern über 6.000 öffentliche Ladesäulen (es werden täglich mehr).
- In Deutschland: über 25.000 öffentliche Ladepunkte
- Ladestation finden: Navi-/Routenplaner in E-Autos oder Apps
- Abrechnungssysteme: Leider aktuell noch sehr kompliziert durch viele Anbieter gestaltet
- Bezahlung: Lade-, EC-, Kreditkarte, App
8. Förderung und Vergütungen
Elektroauto Förderung
Die Förderung des Bundes (BAFA) wurde 2023 beendet.
9. Betriebskosten
Die tatsächlichen Betriebskosten hängen natürlich von vielen Faktoren ab, insbesondere von ihrem Nutzungsverhalten. Die folgenden Punkte gelten jedoch für alle E-Autos:
- Wartungs- und Werkstattkosten sind im Vergleich zum Verbrenner deutlich geringer.
- E-Autos sind zehn Jahre von der KFZ-Steuer befreit.
- Laden zuhause ist (teils deutlich) billiger als Benzin oder Diesel von der Tankstelle und wird dies perspektivisch auch bleiben.
- Mit Strom von der eigenen Photovoltaik-Anlage können Sie ihr Auto unschlagbar günstig tanken.
- Vorsicht bei Angaben der Betriebskosten durch die Hersteller. Reale Betriebskosten finden Sie in den Erfahrungsberichten im Forum von GoingElectric.
10. Versicherung
Bei der Wahl des Versicherungstarifes sollten folgende Punkte bedacht werden:
- Akku: Die Batterien sind das Herzstück und sollten deswegen eine fest definierte Zeit bis zur Höhe des Neuwertes versichert sein.
- Ladekabel und Wallbox: Wägen sie selbst ab, ob ihr transportables Kabel gegen Diebstahl etc. versichert sein muss. Gleiches gilt für Ihre freistehende Wallbox: Soll diese bei Vandalismus versichert sein?
- Bedienfehler: Bedienfehler können die Elektronik und/oder den Akku beschädigen. Bedienfehler durch den Nutzer bzw. Fahrer sollten deswegen in der Versicherung inkludiert sein.
- Schutzbrief: Hier gilt es zu klären, wie einem geholfen wird, wenn man mit einem leeren Akku liegen bleibt.